Im Heizhaus wird Wasser mit einem Hackschnitzelkessel erhitzt. Dieses wird in Leitungen (Vorlauf) im Erdreich, zu den Nutzern gepumpt. In jedem Haus gibt es eine Wärmeübergabestation, die je nach Bedarf Wärme entzieht. Das abgekühlte Wasser wird in der Rücklaufleitung wieder zur Heizzentrale zurückgepumpt.
Der Netzbetreiber übernimmt den Bau der gesamten Infrastruktur bis zum Haus. Dies beinhaltet auch die Hausanschlussleitungen, die wasserdichte Hauseinführung und die Hausübergabestation.
In der Wärmeübergabestation wird die Wärme aus dem Wasser des Netzes über einen Tauscher auf das Wasser im Heizkreis des Nutzers übertragen. Es besteht keine direkte Verbindung zwischen Netz und Heizung des Nutzers. Die Wärmeübergabestation ersetzt den bisher vorhanden Ölkessel.
Der Hauseigentümer muss zusammen mit einem Heizungsbauer die Wärmeübergabestation in die eigene Heizungsverteilung einbinden.
Eine Kilowattstunde (kWh) ist die Einheit für Wärmemengen.
Beispiel: Ein Liter Heizöl enthält etwa 10 kWh. Ein durchschnittlicher Ölkessel liefert daraus im Jahresmittel etwa 8 kWh Nutzwärme pro Liter Heizöl. Der Rest geht über Abgas- und Kesselverluste verloren.
Der Wärmepreis für Abnehmer besteht aus:
- Einmaliger Anschlusspreis
(€/kW je nach Anschlussleistung)
- Jährlicher Grundpreis
(€/kW je nach Größe der Hausübergabestation)
- Verbrauchsabhäniger Arbeitspreis
(ct/kWh für die tatsächlich verbrauchte Wärme)
Darin enthalten sind die Kosten für die Tiefbauarbeiten, die gesamte Hausanschlussleitung, die Hauseinführung und die Übergabestation.
Die Abrechnung erfolgt gemäß Gesetz mit geeichtem Wärmemengenzähler, der Bestandteil der Übergabestationen ist.
Ein Blick auf den Wärmemengenzähler genügt. Dort stehen die abgenommen kWh.
Das Wärmenetz wird durch ein Planungsbüro entsprechend den Wärmeabnehmern konzipiert und ausgelegt. Die Leitungsquerschnitte haben je nach Länge einen entscheidenden Einfluss auf die Wärmeverluste und den Pumpstrombedarf. Es macht aus unserer Sicht keinen Sinn, das Netz so zu dimensionieren, dass alle Eventualitäten abgedeckt sind. D.h. es müsste im Einzelfall geklärt werden, ob ein späterer Anschluss möglich bzw. rentabel ist.
Für eine möglichst hohe Versorgungssicherheit wird zusätzlich zum Hackschnitzelkessel ein Notölkessel installiert, der im Notfall die Anlage versorgt.
Die Wäremeübergabestationen gehören zum Wärmenetz und werden durch den Netzbetreiber gebaut, bezahlt und im laufenden Unterhalt gewartet. Zusätzliche Instandhaltungskosten gehen zu Lasten des Netzbetreibers.
Am Anfang der Betriebszeit wird der Filter evtl. noch häufiger zu reinigen sein. Grundsätzlich gilt Regelwartung im Zuge des 5-jährigen Zählerwerkwechsels. Auf der Hausseite gibt es wie bisher eine Hör-/ Sichtkontrolle der Pumpe, des Schmutzfängers etc. durch den Nutzer. Die bisher notwendige Kessel- und Tankwartung entfällt.
Ja. Die Nahwärme ersetzt nur den alten Heizkessel. Der Nahwärmeanschluss wird aber so ausgelegt, dass es auch warm wird, wenn sie mal nicht mehr mit Holz heizen wollen oder können.
Ja. Die Übergabestation wird analog dem Kessel mit dem Solarspeicher verbunden.